Kreative Nähidee: Selbstgemachte Patches zur Reparatur von Kleidung

Secondhand-Mode und Kleidertausch sind nachhaltige Alternativen zum ständigen Neukauf. Doch was tun, wenn die frisch ertauschte Lieblingsbluse einen kleinen Fleck hat oder die Jeans ein kleines Loch? Kein Grund zur Sorge – mit selbstgemachten Patches lassen sich solche kleinen Makel kreativ überdecken! In diesem Beitrag zeigen wir von louloute dir, wie du individuelle Flicken ganz einfach selbst herstellen kannst.

Warum sind selbstgemachte Patches eine gute Idee?

Patches sind eine wunderbare Möglichkeit, Kleidungsstücke zu reparieren und ihnen gleichzeitig eine persönliche Note zu verleihen. Es gibt bereits fertige Bügelbilder oder Stick-Patches zu kaufen, doch oft sind die schönsten und passendsten jene, die du selbst machst. So kannst du Farben, Formen und Stoffe genau auf dein Kleidungsstück abstimmen. Zudem ist es praktisch, wenn du Patches auf Vorrat vorproduzierst, sodass du immer welche parat hast und Reparaturen ruckzuck erledigt sind. Diese Variante ist außerdem viel günstiger als fertige Patches zu kaufen.

Was du brauchst:

  • Stoffreste – Grundsätzlich sind alle Stoffe geeignet. Für stark beanspruchte Stellen empfehlen sich robuste Stoffe wie Canvas oder Denim, da sie widerstandsfähiger sind. Für dekorative Patches kannst du nahezu alle Stoffe verwenden – wenn du den Patch aufbügeln möchtest, solltest du auf die Hitzebeständigkeit des Stoffes achten, damit er beim Aufbügeln nicht schmilzt. Polyester ist dann z.B. ungeeignet. Maschenware sollte mit Bügelvlies verstärkt werden, wenn du sie für unelastische Stoffe einsetzen möchtest.
  • Bügeleinlage – Diese sorgt für zusätzliche Stabilität. Verwende z. B. G700, H250 oder H310, je nachdem, wie fest du den Patch haben möchtest. Doppelseitiges Bügelvlies (z.B. Vliesofix) hilft dir dann beim Anbringen des Patches auf dem Kleidungsstück.
  • Nähgarn – Entweder kontrastreich oder farblich passend, je nachdem, ob du den Patch optisch hervorheben oder unauffällig integrieren möchtest.
  • Schere oder Rollschneider – Ein Rollschneider eignet sich besonders gut für lange, gerade Schnitte, während eine Stoffschere flexibel einsetzbar ist.
  • Bügeleisen und Backpapier – Zum Fixieren der Bügeleinlage und Aufbügeln des Patches. Das Backpapier schützt, damit kein Kleber ans Bügeleisen oder an den Bügeltisch gelangt.
  • Stecknadeln oder Stoffklammern – Hilfreich zum Fixieren des Patches auf der Kleidung, bevor du ihn aufnähst.

Anleitung: So stellst du eigene Patches her

1. Stoff auswählen: Wähle ein passendes Gewebe, das zu deinem Kleidungsstück passt oder einfach neutrale Stoffe, die vielseitig einsetzbar sind. Stoffreste aus vergangenen Nähprojekten oder aussortierten, defekten Kleidungsstücken sind ideal.

2. Verstärken: Bügle eine passende Bügeleinlage auf die linke Stoffseite, um den Patch stabiler zu machen.

3. Formen festlegen: Mit Schneiderkreide oder Stoff-Markierstiften die Formen auf die linke Stoffseite zeichnen. Kreise, Rechtecke oder Dreiecke sind besonders praktisch und schön zu integrieren. Probiere dich auch mit unterschiedlichen Größen aus.

4. Optional Versäubern: Damit die Kanten nicht ausfransen, nähst du (mit der Nähmaschine) entlang der Außenkanten deiner Formen mit einem ganz engen Zickzackstich. Das solltest du vor allem bei Stoffen machen, die stark ausfransen.

5. Form zuschneiden: Schneide deine Formen nun mit einer guten Schere (z.B. einer Stoffschere) aus. Wenn du die Kanten versäubert hast, schneide 1mm neben der Naht, damit du diese nicht beschädigst.

6. Optional Verzieren: Du kannst den Patch besticken, mit Stoffmalfarben bemalen oder einen Schriftzug hinzufügen.

7. Aufnähen oder Aufbügeln: Patches lassen sich entweder mit der Nähmaschine oder per Hand aufnähen. Alternativ kannst du einen Patch auch mit Textilkleber fixieren oder mit doppelseitigem Bügelvlies (z.B. Vliesofix) aufbügeln. Wir empfehlen dir geklebte/aufgebügelte zusätzlich anzunähen, da sie dann auch länger halten und nicht bereits nach wenigen Wäschen abfallen.

Inspiration für kreative Patches

  • Ton-in-Ton-Flicken für eine dezente Reparatur
  • Kontrastierende Farben für einen auffälligen Look
  • Geometrische Formen wie Dreiecke oder Sechsecke
  • Florale Applikationen für eine romantische Note
  • Selbstgemachte Stofflabels mit Sprüchen oder Symbolen

Mehr lernen: Dein Einstieg ins Reparieren und Nähen

Falls du noch keine Näherfahrung hast oder deine Reparatur-Techniken verbessern möchtest, schau dir unseren Online-Kurs „Repair Love Affair“ an. Dort zeigen wir dir, wie du Kleidungsstücke professionell ausbesserst, flickst und verschönerst. Perfekt für Einsteiger ins Nähen ist auch unser „Online Starter-Nähkurs“, in dem du alle Grundlagen des Nähens lernst.

Nachhaltigkeit beginnt im Kleiderschrank – und mit ein paar einfachen Handgriffen kannst du Kleidung länger tragen und gleichzeitig kreativ werden. Viel Spaß beim kreativen Reparieren!

Über uns

Wir sind Moni und Claire von louloute – einer Online-Nähplattform für kreative und nachhaltige Mode. Mit unseren Schnittmustern und Online-Nähkursen möchten wir Menschen dabei unterstützen, ihre Kleidung selbst zu nähen, zu reparieren und individuell zu gestalten.

Dort findest du Anleitungen für DIYs und Upcycling-Projekte sowie Infos zu Fast Fashion und Kleidertausch. Also schau dich gerne mal in unserem Blog um!